Honig
So entsteht Honig
Die Bienen sammeln Nektar von den Blüten blühender Pflanzen oder Honigtau. Nektar besteht aus Zucker und Wasser. Honigtau ist der süße Saft von z.B. Blattläusen, den die Bienen vor allem auf Nadelbäumen finden. Die Biene sammelt den Nektar oder Honigtau in ihrer Honigblase, dort wird der Saft mit körpereigenen Enzymen vermischt. Zurück im Bienenstock gibt die Sammelbiene den Zuckersaft über ihren Saugrüssel an eine Stockbiene weiter. Und die eine Stockbiene wiederum gibt den Saft wieder an eine andere Stockbiene weiter. Dies geschieht gleich mehrfach, zum einen verliert der Nektar dadurch Wasser und wird dickflüssiger und zum anderen wird er mit noch mehr körpereigenen Enzymen und Stoffen angereichert. Schließlich entsteht so der Honig, der dann in die Zellen eingelagert wird und erst verdeckelt wird, wenn er nur noch wenig Wasser enthält und somit haltbar wird. Durch die Verdeckelung mit Wachs bleibt der Honig monatelang haltbar und kann von den Bienen als Winterfutter genutzt werden. Je nach Art der Tracht, also der zur Verfügung stehenden blühenden Pflanzen, wird der Honig hell oder dunkel, flüssig oder fest, würzig oder mild im Geschmack. Ein Bienenvolk kann pro Jahr rund 20kg Honig produzieren, in Abhängigkeit vom Standort und den Wetterbedingungen. An ganz besonders guten Trachttagen kann ein Volk bis zu 3kg Honig eintragen.
Honig ernten
Wenn die Honigwaben zu mehr als 2/3 verdeckelt sind, kann der Honig geernten werden. Sicherheitshalber wird mit einem Refraktometer gemessen, ob der Honig weniger als 18% Wasser enthält, nur dann ist auch er lange haltbar und kann verarbeitet werden. Die Honigwaben werden früh morgens aus dem Bienenstock geholt und ansitzende Bienen mit einem Besen vorsichtig abgefegt. Im Schleuderraum werden die Waben mit einer Entdeckelungsgabel oder einem -messer entdeckelt und zum Schleudern bereitgestellt.
Honig schleudern
Es gibt viele verschiedene Honigschleudern, per Hand betriebene und moderne elektrische Modelle. Ihnen allen ist gleich, dass der Honig mittels physikalischer Fliehkräfte durch Drehbewegungen aus den Waben geschleudert wird. Der Honig fließt an den Seitenwänden der Schleuder nach unten und wird schließlich durch ein Doppelsieb im Honigeimer abgefüllt. Das Schleudern macht sicherlich am meisten Spaß, das anschließende Putzen der Geräte am wenigsten...
Honig rühren und abfüllen
Eigentlich kann der Honig jetzt schon abgefüllt und gegessen werden. Je nachdem, wieviel Fruktose und Glukose der Honig enthält, fängt er früher oder später an zu kristallisieren. Das ist kein Qualitätsmangel, im Gegenteil. Dennoch mögen nicht alle die grobkörnigen Zuckerkristalle im Honig. Deshalb wird der Honig vor dem Abfüllen mehrere Tage gerührt. Dabei werden die groben Kristalle zerschlagen, es bilden sich feinkörnige Kristalle, der Honig wird cremig. Sollte der Honig bei längerer Lagerung im Glas zu hart werden, einfach im ca. 35°C warmen Wasserbad erwärmen, dann erhält er wieder seine alte Konsistenz.